Matthias Benz
Die erste Hälfte der Kreisliga-Saison 2022/2023 ist beendet, und im Nordkreis gibt es eine klare Nummer eins. Hinter Herbstmeister TuS Berge ist die Nord-Staffel aber ziemlich ausgeglichen, und allen Vereinen ist klar: Die Rückrunde wird es in sich haben.
Der TuS Berge hat sich Respekt verschafft: Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga ist der Verein nicht abgestürzt, sondern führt nun die Kreisliga-Tabelle an. Beim Saisonauftakt gegen den Quakenbrücker SC gab es noch ein wildes 3:3, doch danach besiegte der TuS der Reihe nach jede andere Mannschaft der Liga. Die beeindruckende Serie von 14 Siegen in Folge endete erst bei Eintracht Neuenkirchen .
Beim ersten Spiel der Rückrunde kassierte Berge eine 1:5-Niederlage gegen die Eintracht. Nur ein kleiner Makel, wenn man sich erinnert, wie deutlich der Herbstmeister einige Verfolger besiegte: Gegen den SV Alfhausen gab es ein 5:0, der FCR Bramsche wurde mit 7:0 weggefegt und auch Voltlage wurde mit 4:0 deutlich geschlagen.
Die SG Voltlage spielt ansonsten aber eine starke Hinrunde. Mit 30 Punkten hat sich die Sportgemeinschaft auf Platz sechs ein ordentliches Zwischenergebnis geholt. Eintracht Neuenkirchen liegt punktgleich auf Platz fünf, und BW Merzen steht mit 24 Punkten auf Platz acht. Die drei Vereine haben Spaß am Konkurrenzkampf in der Samtgemeinde, und die Chancen stehen gut, dass das Trio gemeinsam den Klassenerhalt schafft.
Denn das größte Thema in der Liga ist die anstehende Spielklassenreform: Aus den drei Osnabrücker Kreisligen (Nord, Süd und Stadt) werden im Sommer 2023 zwei gemacht. Für die 16 Teams in der Nordstaffel bedeutet dies, dass es in dieser Saison voraussichtlich sieben Absteiger geben wird. Wie ein Damokles-Schwert hängt diese Gefahr über den Nordkreis-Vereinen.
Der Quakenbrücker SC steht mit 21 Punkten auf Platz neun. Das ist für die Artländer keine zufriedenstellende Bilanz, nachdem man im Sommer noch Vizemeister geworden war. Die Burgmannstädter haben nun aber sogar nur einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone, die ab Tabellenplatz zehn beginnt. Für den TuS Bersenbrück II beispielsweise würde Platz elf (18 Punkte) nicht für den Verbleib in der Kreisliga reichen.
Für einen Aufsteiger wie den SV Kettenkamp (Platz 13) ist das auch frustrierend. Auch in einer „normalen“ Spielzeit hätte der Verein es wohl schwer gehabt, doch nun hat die Mannschaft bereits neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Der SVK hatte sich vor der Saison deshalb keinen Druck gemacht. Der Start verlief dann aber besser als erwartet.
Einen schwarzen Tag würde die Kettenkamper Truppe gerne vergessen: Im Heimspiel gegen Neuenkirchen rempelte ein SVK-Spieler den Schiedsrichter absichtlich zu Boden. Spielabbruch, ein Jahr Sperre für den Spieler plus Geldstrafe.
Richtig gute Laune kann man dagegen beim SV Alfhausen haben. Der Wechsel auf der Trainerbank von Stefan Brand zu Mario Ripke hat perfekt funktioniert, und auf dem Feld ist das gut sortierte Kollektiv um Rückkehrer Mark Flottemesch sehr erfolgreich: 35 Punkte aus 16 Spielen bedeuten Tabellenplatz zwei. Eines haben die Verantwortlichen aber nicht vergessen: Auch letztes Jahr lag der ASV zu Weihnachten auf dem zweiten Rang, in der Rückrunde rutschte man dann aber wieder deutlich ab.